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Fehler in der Arbeit – eine Lösungsskizze für guten Umgang mit Fehlgriffen Business-Coaching für Juristen und Anwälte by Streiff-Empowerment

Aktualisiert: 28. Feb.


Fehler in der Arbeit – eine Lösungsskizze für guten Umgang mit Fehlgriffen Business-Coaching für Juristen und Anwälte by Streiff-Empowerment
Fehler in der Arbeit – eine Lösungsskizze für guten Umgang mit Fehlgriffen Business-Coaching fürFehler in der Arbeit – eine Lösungsskizze für guten Umgang mit Fehlgriffen Business-Coaching für Juristen und Anwälte by Streiff-Empowerment Juristen und Anwälte by Streiff-Empowerment

«Wo gehobelt wird, da fallen Späne». Fehler passieren, jedem von uns. Manchmal bleiben Fehler ohne Folgen, manchmal haben sie Folgen. Jeder überlebt sie und lernt in den meisten Fällen daraus. Was soll’s? Nicht weiter tragisch. Aber halt. Einigen Menschen gelingt ein solcher Verarbeitungs- und Akzeptanzprozess gut, anderen weniger gut. Manche durchlaufen ein Tal der Ängste, der Selbstabwertung und endlosen Gedankenkreisen. Das muss nicht sein. Vorliegender Blog ist für all die Juristen und Anwälte und Juristinnen und Anwältinnen gedacht, die sich mit Fehlern in der Arbeit schwer tun. Oder für Menschen, die Juristen und Anwälte führen und bei Fehlern unterstützen wollen. In vorliegendem Blog beschreiben wir die vielen Schaltstellen, wo Veränderung ansetzen kann, um wieder auf die gewohnt starken Beine zu kommen. Wir laden dich nun ein, das Folgende auszuprobieren und mit den eigenen Copingstrategien zu vergleichen. Ihr merkt schnell, was für innerliche Erleichterung sorgt und was nicht. Und selbstverständlich stehen wir Euch im Rahmen eines professionellen Business-Coachings zur Seite, Euer Fehlermanagement zu optimieren.

 

1.              Grundprinzipen zum Thema Fehler

 

Vorerst möchten wir einige wesentliche Wirkprinzipien beschreiben. Gut verinnerlicht können diese Wirkprinzipien gut helfen, die Spannung rund um begangene «Fehler» abzubauen.

 

Fehler sind ein Sprungbrett zu neuem Wissen

 

Fehler geben uns die Möglichkeit neue Wege zu finden und zu gehen. Sie sind ein Sprungbrett zu neuem Wissen, Qualitätssteigerung, wenn wir richtig mit ihnen umgehen. D.h. Dinge in der Zukunft zu vermeiden bzw. besser zu machen. Erst so werden wir gute Anwälte und Anwältinnen («Auch wenn mein Verhalten fehlerhaft war, ich lerne daraus und nehme das für berufliche Entwicklung mit»). Hierhin gehört auch das so wichtige Prinzip: Ein Fehler ist nur ein Fehler, wenn er zweimal begangen wird. Das weiss in aller Regel auch das berufliche Umfeld.

 

Fehler werden per Definition nicht mit Absicht begangen

 

Laut Definition ist ein Fehler eine irrtümliche Entscheidung oder Maßnahme, ein Fehlgriff. Eben etwas, was ohne Absicht geschehen ist. Sich allein diese Tatsache immer wieder vor Augen zu halten und zu verinnerlichen, eröffnet Raum zu einem positiven Umgang mit Fehlern («Auch wenn ich es hätte voraussehen müssen, war es keine Absicht»).

 

Fehler werden vor allem subjektiv bewertet und empfunden

 

Fehler sind nicht immer objektiv und werden meistens subjektiv bewertet. Wir können auch selbst entscheiden, was für uns falsch ist und was nicht. Und wie viel Raum wir einem Fehler geben wollen, der aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet oft gar nicht so gravierend ist, wie er sich für uns anfühlt. Auch deutliche Fehler können erklärbar sein z.B. wegen Schlafmangel, Stress, mangelnde Erfahrung etc. («Auch wenn ich tatsächlich einen Fehler gemacht habe, hatte ich in dieser Situation und unter diesen Umständen mein Bestes gegeben»).

 

Im Umgang mit Fehlern sollte immer zwischen Handlung und Person differenziert werden

 

Eine erhebliche Beeinträchtigung im Umgang mit Fehlern findet zudem statt, wenn nicht zwischen der Person, die den Fehler begangen hat, und der fehlerhaften Handlung differenziert wird. Verhalten kann fehlerhaft sein, nicht jedoch die Integrität der Person («Auch wenn ich einen Fehler gemacht habe, sehe ich mich als sorgfältigen und erfolgreichen Anwalt»).

 

Aus Fehlern kann nur gelernt werden, wenn man lösungsorientiert ins Handeln kommt

 

Wer Fehler als Möglichkeit zum Fortschritt sieht, kann sich von zu viel Drama lösen und wieder ins Handeln kommen. Handeln reicht von akzeptieren, reparieren, bedauern bis vor allem eins: Sich auch um sich und die anderen hundert Klienten kümmern («Auch ich fehlerhaft war, sorge ich mich umso mehr für mich und für die anderen hundert Klienten»).

 

Nachdem Ihr nun diese kraftvollen Wirkungsprinzipien kennt und umsetzt, zeigen wir dir weitere Wirkungsebenen, in welchen im Business-Coaching gearbeitet wird. Oft merkt man schnell, auf welcher Ebene der Zündstoff vergraben ist.

 

 

2.           Auf der Ebene der Wahrnehmung / Fokussierung

 

Was in den Fokus der Wahrnehmung rückt, gewinnt an Wichtigkeit. Das scheint ein unpassendes Erbe unserer Steinzeitvorfahren sein. Denn wer damals potentiellen Gefahren nicht gehörig Aufmerksam schenkte, landete schnell im Bauch des Säbelzahntigers, Bären oder machte Bekanntschaft mit den Giftzähnen einer Schlange. Daher ist es wichtig, Fehlern und den damit verbundenen Gefühlen, Gedanken, Gesprächen etc. nicht zu viel Raum und Zeit zu geben. So kann es etwa helfen, dem Thema z.B. am Abend eine halbe Stunde Zeit einzuräumen und sonst aufs Abstellgleis zu stellen. Auch eine andere Benennung (Bedeutungsgebung) kann helfen, indem man z.B. dem Fehler künftig nicht mehr Fehler oder Versagen sagt, sondern mit Lernfeld, Schicksal oder ähnliches betitelt. Im Business-Coaching arbeitet man auch gerne mit tatsächlich oder gedachten Symbolen, die man z.B. in einem imaginierten Tresor deponieren kann.

 

3.           Auf der Gefühlsebene

 

Die mit Fehlern oder mit den Gedanken an Fehlern verbundenen Gefühle sind sehr oft Scham oder verletzter Stolz, weil Fehlgriffe gegen gängige Vorstellungen der Berufsgemeinschaft auf Fehlerlosigkeit zuwiderlaufen resp. wir i.a.R. in Europa auch keine positive Fehlerkultur pflegen. Aber auch Wut auf sich selbst oder Angst und Trauer vor Ablehnung können auftreten. Gegen solche Gefühlszustände helfen Überlastungstechniken. Überlagerungstechniken funktionieren so, dass das vernetzte neuronale Netzwerk, das die Gefühle auslöst, überladen wird, so dass es seine Aktivität aufgeben und durch etwas neues ersetzen muss. Klopfen ist gerade in der Szene geläufig, aber ebenso gut helfen auch Sport, Tanzen, gute Gespräche mit Menschen oder andere Separator-Techniken. Im Business-Coaching kannst du solche Überlastungstechniken relativ einfach rasch erlernen.

 

4.           Auf der kognitiv-mentalen (geistigen) Ebene

 

An sich wird ein Fehler deshalb schlimm, weil er vom Betroffenen (innerlich) bewertet wird (gut oder schlecht). Es ist also stets eine Bewertung der Situation dahinter. Anerkennt man allerdings den Fehler, dann entfällt die Bewertung und der Druck sowie die Selbstabwertung lassen nach. Dann werden auch wieder Kategorien wie «Sowohl-als-auch» («Ich habe einen Fehler gemacht und bin trotzdem ein super Anwalt») möglich statt das mentale «Entweder-oder-Denken» («Ich habe einen Fehler gemacht, deshalb bin ich ein schlechter Anwalt»). Gerade letzterer Glaubenssatz oder die, welche in eine ähnliche Richtung gehen, steuern auch Wahrnehmung, Gefühle sowie das Denken fundamental. Daher besteht im Business-Coaching eine der zentralsten Aufgaben darin, solche Glaubenssätze, Komplexe oder einfach falsches Denken aufzudecken und zu transformieren («Ich gehe künftig sportlich mit Fehlern um»).

 

5.           Auf der körperlichen Ebene

 

«So wie es einem geht, so geht man!». Dieses wichtige Sprichwort kehrt man im Business-Coaching um in «So wie ich gehe, so geht es mir!». Mit anderen Worten werden im Business-Coaching bewusst Körperhaltungen und Körperbewegungen einstudiert und eingeübt, die sich von jenen unterscheiden, die mit dem Fehlerdenken verhaftet sind. Ein sehr wirkungsvolle Methode und einfach umzusetzen.

 

6.           Auf der Ebene des Verhaltens  

 

Es ist ein fundamentaler Satz im neurolinguistischem Programmieren (NLP), dass wenn ein bisheriges Problemlösungsverhalten nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, dann «mache einfach etwas Neues». Wer sich zurückzieht, kann sich dadurch heilen, indem er wieder bewusst unter Menschen geht. Wer sich selber Vorwürfe macht, kann den Ärger rauslassen. Wer sich als Opfer sieht, kann aktiv die Situation gestalten gehen, um wieder ins Handeln zu kommen. Wie oben beschrieben ist handlungsorientiertes Verhalten letztlich der Schlüssel zur Überwindung von Fehlern. 

 

 

7.           Auf der Ebene der Ressourcen (Erfahrungen, Stärken, Talente, soziale Netze etc.)

 

Menschen tragen in aller Regel schon fast alles in sich, um Herausforderungen zu meistern. Solche Ressourcen sind z.B. ähnliche oder gleiche Situationen, die man bereits erlebt und erfolgreich überwunden hat. Oder das Modelling oder der innere Ratgeber sind sehr wirkungsvolle Methoden. Im Modelling schaut man, wie andere Menschen in gleicher oder ähnlicher Situation erfolgreich umgegangen sind und übernimmt deren Verhalten, Denken, Fühlen etc.. Bei der Methode innerer Ratgeber oder anderen Stellvertreter-Techniken geht um den Einbezug der «inneren Weisheit», die sehr oft den Lösungsweg schon kennt. Innere Weisheit ist die Gesamtheit der gemachten Lebenserfahrungen. Und die sind oft reichlich. Der Stellvertreter macht das Wissen wieder bewusst. Sehr heilsam sind auch soziale Ressourcen. Denn wer sich von Menschen verstanden und getragen fühlt, der fühlt sich automatisch sicherer. Auch Talente, persönliche Stärken können für die Problemlösung genutzt werden.

 

8.           Auf der Ebene des Selbstwertes und Selbstsicherheit

 

Eng verbunden mit den Ressourcen sind das Selbstwert- und Selbstsicherheitsgefühl. Wer sich, seine Talente, Stärken, Erfahrungen kennt sowie seine Gefühle und Bedürfnisse anerkennen und ausdrücken lernt, der wird automatisch stärker, selbstsicherer und kennt seinen inneren Wert. Und selbstbewusste Menschen gehen mit Fehlern viel leichter um, weil sie insgeheim ihren inneren Wert als Mensch in der Gesellschaft spüren. In einen Selbstwert-Coaching kann dieses Bewusstsein erfolgreich gesteigert werden.

 

9.           Auf volatilen Ebene (Wille)

 

Menschen geben Fehlern oft dann eine unnötig erhöhte Bedeutung, wenn sie nicht wissen, was sie wollen, insbesondere im Beruf, oder nicht wissen, was ihnen wichtig in der beruflichen Stellung ist. Im Business-Coaching werden Langzeitziele (Visionen) und Kurzzeitziele geklärt und gestärkt, was für den Betroffenen wirklich zählt (Werte). Bei Wertekonflikten sind Methoden aus dem Hypno-Coaching die Methode der Wahl.

 

10.         Auf der Sinn-Ebene (Sinologie)

 

In diesem Sine zielt die Sinologie (Sinngebung) ab. Wer weiss, wohin die berufliche Reise als Jurist oder Anwalt gehen soll, was ihm Sinn und Bedeutung gibt, wird sich durch Fehler weniger irritieren lassen. Der Weg ist klar, so oder so, Fehler stellen nur eine kurze Etappe auf diesem Weg dar. Im Business-Coaching werden solche Wege sogar gezeichnet oder anders Gestalt gegeben.

 

11.         Auf der submodalitären Ebene

 

Submodalitäten sind ein Begriff aus dem neurolinguistischen Programmieren (NLP). Im NLP geht man von der Überlegung aus, dass sämtliche Erfahrungen, Gedanken, Gefühle etc. in spezielle Rahmen bestehend aus Bildern, Geräuschen, Stimmen, Körpersensationen, Geschmäcker und Gerüche eingebettet sind. Verändert man diesen mit all seinen Bildern, inneren Stimmen, Körpersensationen etc., dann ändern sich auch der Inhalt des inneren Zustandes. Im Business-Coaching kann gezielt an den Submodalitäten gearbeitet werden. Auch Geschichten können einen Frame ohne weiteres verändern helfen. Hier ein Beispiel einer Geschichte über das Wandern: «Für viele Wanderer ist es bei einer Entspannung im Rast - sei es in Herbergen oder im Wald - faszinierend, ein Wildrudel zu beobachten, in dem jedes Tier seine Position gefunden hat und wo im Zusammensein mit den anderen Tieren des Rudels eine Sicherheit entsteht. Auch die jungen Tiere werden in diesem Rudel hineinwachsen. Und auch sie werden Fähigkeiten entwickeln, in der Nähe zu anderen eine Sicherheit zu finden, die Ihnen helfen wird, sich frei zu entfalten und dabei eine Position zu finden, die Ihnen gerecht wird und in der sie sich geborgen und aufgehoben fühlen. Diese Entwicklung wird vielleicht noch eine Weile dauern, aber sie werden es mit Sicherheit schaffen.»

 

 

12.         Auf der zirkulären oder systemischen Ebene

 

Menschen tendieren bei einem Fehler in der Arbeit zu folgenden drei Gedanken. Erstens, dass die Situation persönlich gemeint ist, also mit ihrer Person verknüpft sind. Zweitens, dass diese Situation für immer fortdauern wird und drittens, dass sie in all anderen Lebensbereichen auch gilt. Mit anderen Worten: Das Fehlerdenken wird personalisiert und generalisiert. Hier kann ein Business-Coaching helfen, diesen Denkfehlern auf die Schliche zu kommen. Ausserdem fehlt in solchen Situationen auch der Perspektivenwechsel, der sehr nützlich sein kann, die Situation wirklich zu verstehen. Was denkt der Klient zum Versäumnis? Welches Motiv hat der Chef etc.? Oft kann durch einen Perspektivenwechsel erreicht werden, dass Fehler gar nicht so als schlimm angesehen werden oder es um die Wahrung von höheren Interessen geht, gar nicht so um den Einzelfall. Wichtig erscheint auch zu erkennen, dass man durch einen Fehler nicht automatisch die Zugehörigkeit zur Kanzlei, zur Firma oder Institution verliert. Im Gegenteil: Werden Fehler gemeinsam durchgestanden, schweisst das in aller Regel zusammen.

 

 

13.         Auf der biographischen Ebene (Konflikt auf der hinteren Bühne)

 

Sofern all die vorherigen Schaltstellen keine Abhilfe schaffen können, dann kann der Blick in die Vergangenheit die Lösung bringen. Es gibt eine Reihe von «sanften» (Stellvertreter-)Techniken, um veraltetes Denken, überkommende Überzeugungen oder dysfunktionalen Loyalitäten zu erkennen und hinter sich zu lassen. Dadurch lässt sich ein ganz neues Lebensgefühl in der Arbeit erreichen.

 

Das waren nun die zahlreichen Schaltstellen. Wie du leicht und positiv erkannt hast, steht man Fehlern und seinen innerpsychischen Auswirkungen nicht hilflos gegenüber. Wer ins Handeln kommt, erlernt schneller einen positiven Umgang mit Fehlern. Für ein neues Verständnis und inneres Reifen im Beruf als Jurist oder Anwalt, Partner oder gar Kanzleiinhaber. Das nennt sich letztlich Berufserfahrung oder Weisheit.


Und gut zu wissen: Du kannst das Gelernte sofort umsetzen, schon beim nächsten Fehlgriff und vielleicht möchtest du dich ja bereits im Vorfeld stärken. Die Feuerwehr übt ja auch nicht erst, wenn es brennt, sondern vorher. Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme. Alles Wissenswerte findest du auf der Homepage.

Oliver Streiff | Business-Coach & Rechtsanwalt


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